Samstag, 11. Januar 2014

Alpträume, Ängste und das Unterbewusstsein


Wer an Alpträumen leidet, hat im Klartraum sehr erfolgreiche Bewältigungchancen. Erstens ist es möglich, sofort und unverzüglich aufzuwachen, indem man mit seinen Augen länger starrt, weil die typischen Augenbewegungen die für den REM Schlaf nötig sind, unterbrochen werden. Man kann aber auch ganz bewusst entscheiden, dass man aufwachen möchte. Das ist mir bereits gelungen. Nicht in einem Alptraum, aber nach einem Luziden Traum. Die Intention dazu war, den Traum nicht zu vergessen und direkt aufzuschreiben. Untersuchungen bei native Klarträumern haben ergeben, dass diese in der Kindheit häufig unter Albträumen litten und so das luzide Träumen gelernt haben. Am Institute für Bewusstseins-und Traumforschung arbeiter u.a die Psychologin und Psychotherapeutin Brigitte Holzinger, die sich dem Thema widmet.

Auch Psychotherapeutische Verfahren arbeiten mit dem Klarträumen um Klienten, die unter massiven Alpträumen leiden, zu helfen. Die Technik absichtlich aus einem Alptraum heraus zukommen, sollte meiner Meinung nach nur im Notfall durchgeführt werden. Denn durch Vermeidung, ist ja das Problem nicht gelöst, welches den Alptraum verursacht hat. 
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das „Monster“ zu vertreiben, durchaus durch Kampfhandlungen. 

Wer sich jedoch wie ich, für sein Unterbewusstsein oder auch Unbewusstes genannt interessiert, und bereit ist auch Negatives über sich zu erfahren, anzunehmen und zu integrieren, kann das „Monster“ fragen: „Was stellst du dar?“ „Warum verfolgst du mich?“ und kann somit konditionierte und sogar durch Prägung verursachte Ängste, auflösen. Dazu kann ich empfehlen "Kreativ Träumen" von Patricia Garfield und "Luzides Träumen und seine Bedeutung für die seelische Gesundheit" von Janine Girzig.

Ich glaube das Potential für Psychotherapeutische Verfahren im Klartraum, ist ein weites unerforschtes Feld, welches für die Menschheit nutzbringend eingesetzt werden kann.

Man muss dazu wissen: Dem Gehirn ist es egal, ob eine Situation in Wirklichkeit stattfindet oder nur erinnert wird!

Die Erforschung der Spiegelneuronen hat ergeben, dass das Gehin beim Betrachten eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster aufweist, wie es entstünde, wenn dieser Vorgang nicht bloß (passiv) betrachtet oder erinnert, sondern selbst (aktiv) durchgeführt würde. Nachzulesen bei Joachim Bauer  "Warum ich fühle was du fühlst". Somit kann man auch nachvollziehen, warum Mentaltraining und Klartraumtraining, die ich  vorigen Post beschrieben habe, funktioniert.
Der Stamm der Senoi Indianer aus Malaysia ist, bisher weltweit der einzige Volksstamm bzw. die einzige Kultur, von der angenommen wird, das diese keine Gewalttätigkeit auslebt. In 12 Jahren der Beobachtung eines Senoi Dorfes, wurde keine einzige gewalttätige Auseinandersetzung dokumentiert!
Es wird vermutet, dass die Arbeit mit ihren Träumen eine innerliche, seelische Ausgeglichenheit entstehen lässt. Es wurden auch keinerlei Anzeichen für Neurosen und Psychosen festgestellt. Die Senoi integrieren die Traumwelt in die Wachwelt. Das äussert sich folgendermaßen.

 Jeden morgen sitzt die Familie bei ihrem Frühstück und jedes Familienmitglied erzählt seine Träume der letzten Nacht. Die Familie bespricht dann die Träume und man wird für richtiges Verhalten beglückwünscht. Hat man etwas falsch gemacht, wird  dieses besprochen. Die Senoi beherrschen kulturell bedingt die Fähigkeit des Klarträumens. Das Tagesgeschehen und der Ablauf der Senoi wird großteils von ihren Träumen bestimmt.Sieht man in seinem Traum zum Beispiel Essen, muss man es mit seinen Traumfreunden teilen. Der Grundsatz der Senoi in ihren Träumen: Ich stelle mich der Gefahr und bezwinge sie.Steht man z.B. einem Traumgegner/Feind gegenüber, soll man diesen angreifen und töten.Der Traumfeind ist solange ein Feind, solange man Angst vor ihm hat. Hat man im Traum oder im Wachleben einen Konflikt, so wird er auch jeweils auf der anderen Ebene bearbeitet, indem z. B. Geschenke gemacht werden.
 Link zur  >>>  Traumkultur der Senoi
Literatur zur den Senoi: Patricia Garfield - Kreativ Träumen

Ich finde dass, im Hinblick auf unserer Kindererziehung sehr interessant, da ich mit Kindern arbeite. Die meisten Eltern und auch meine Eltern sagten, dem Kind, welches einen Alptraum hat: „Das war NUR ein Traum. Das war nicht echt. Vergiss es schnell wieder“ usw. und verdrängen damit die Traumwelt unbewältigt, für manchen Erwachsenen fast unerreichbar, ins Unterbewusstsein. Dabei ist der Zugang zum Unterbewusstsein vorhanden, wenn wir ihn in unseren Kindern nicht unterdrücken würden, um logisch funktionierende Menschen aus ihnen zu machen.

Ich frage mich: Können Kinder das Klarträumen schneller erlernen als Erwachsene?
Maria Montessori geht dasvon aus, das Menschen lernsensible Phasen besitzen. In der Verbindung mit dem Erlernen von Fremdsprachen wurde dieses bereits bestätigt. Kinder die bis zum vierten Lebensjahr eine zweite Fremdsprache erlernen, lernen leichter. Das Erlernen von motorischen Bewegungsabläufen hat ebenfalls seinen Hauptsitz in der Kindheit. Grundlagen des menschlichen Verhaltens, wie zum Beispiel das Sozialverhalten, wird in der Kindheit gelegt.

Wann ist die lernsensible Phase für das Klarträumen?   
Link zum Artikel: Klarträume in der Kindererziehung >>>> Hier!

Wenn man davon ausgeht, dass das was du denkst zu sein, nur dein menschliches Ego ist, könnte man annehmen, dass es noch so etwas wie ein höheres Selbst gibt. Es ist möglich im Klartraum mit seinem höheren Selbst zu sprechen und zu Einsichten zu gelangen, die das Ego nicht erkennt. 


Carl Gustav Jung, Tiefenpsychologe und Schüler von Siegmund Freud, der sich ebenfalls mit der Bedeutung des Traumes beschäftigt hat, ging davon aus, dass es ein Kollektives Unbewusstes gibt. Jungs Traumsammlungen wurden im sehr kunstvoll gestalteten "Roten Buch", im Jahre 2009 veröffentlicht. Das Monster in der Tiefe symbolisiert das Unbewusste. 
Jung arbeitete viel mit Symbolik. Er ging davon aus, dass es Symbole gibt, die für alle Menschen die gleiche Bedeutung haben. Diese nannte er die Archetypen

Die Tiefenpsychologie arbeitet im allgemeinen mit Träumen und Traumdeutung. Diese geht davon aus, dass unterdrückte Konflikte ins Unterbewusstsein verdrängt werden. Freud hat fast alle Konflikte auf unterdrückte Sexualtriebe und den Todestrieb bezogen. Jung hat sich von Freud abgewendet, da es für ihn auch noch andere Themen gab. Meiner Meinung nach haben Traumsymbole individuelle Bedeutungen.

Es macht also Sinn, die Monster zu fragen, warum verfolgst du mich. Es gibt Menschen, die gar nicht bewusst sein wollen, weil sie Angst haben, etwas Schlimmes zu entdecken, mit dem sie nicht umgehen können. Das Klarträumen kann also eine Methode sein, um sich mit seinem Unterbewusstsein kritisch auseinander zu setzten. Traumzeichen und Symbole, könne einen Konflikt darstellen. Mit den Methoden der Senoi kannst du versuchen, an deiner Persönlichkeit zu arbeiten.

Eine weitere Interessante Theorie in diesem Zusammenhang stellt der Biologe Rupert Sheldrake auf, er nimmt an, dass es Morphische Felder auch morphogenetische Felder genannt gibt, aus denen Lebewesen Informationen abrufen können. Es soll der Bauplan des Universum sein. Es besteht die Theorie, dass das Gehirn nicht selbstständig denkt, sondern eine Antenne ist und Informationen aus dem Morphischen Feld abruft. Nachzulesen in seinem Buch das "Das Schöpferische Universum".

Unter Klarträumern, wird diskutiert, ob es Shared Dreams gibt. Das heisst gemeinsam geträumte Träume. Bei Astralreisenden und beim Remote Viewing, ist das eine gängige Praxis. Ich kann euch das nicht beantworten. Es bleibt wohl nur weiter zu forschen.
In der Graphologie wird erforscht, wie sich die Charaktereigenschaften auf die Schrift auswirkt. Es gibt eine Autorin Vimala Rodgers, die das Buch geschrieben hat "Your handwriting can change your life". In diesem erläutert sie, wie sich die Persönlichkeit ändert, wenn du beginnst deine Schrift zu ändern.

Wenn wir also unsere Träume ändern.........,

ändert sich dann auch unsere Persönlichkeit?


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