Donnerstag, 25. August 2016

Wie der Verstand beschließt, dass es ihn nicht gibt


Wo waren wir, ach ja Steffi auf der Suche nach Erleuchtung. Ich hatte euch meine Erfahrungen diverser Zustände beschrieben. Damals dachte ich einige Male, jetzt hab ich es, doch das war ein Trugschluss. So kann ich es niemandem verübeln, der fälschlicherweise denkt er sei Erleuchtet. Besonders in Erinnerung ist mir dieses Erlebnis geblieben, da es mich aus der Bahn meiner üblichen Realitätswahrnehmung geworfen hat. 

Ich hörte immer, alles was eine Erfahrung ist, ist es nicht, konnte aber ehrlich gesagt nicht wirklich etwas damit anfangen. Ich grübelte was eine Erfahrung ist und was nicht. Was war wohl gemeint, denn wie soll man die Erleuchtung erfahren, wenn man sie nicht erfährt? Vielleicht braucht es da eine Wortneuschöpfung?

Ich bin ein Versteher. Beinahe jedes Problem des Lebens wird bei mir durch Verständnis gelöst, vielleicht mehr noch als bei anderen Menschen. Es gibt viele Konzepte, die das Ego in Frage stellt, beleuchtet und einem hilft, sich selbst zu ergründen. Wie zb. das Enneagramm
Ich hatte die Idee, dass ich das Verstehen loslassen muss und vor allem, seitdem ich meine Intuition in der Mitte meines Herzens entdeckt habe, geschah es häufiger, dass ich das Verstehen angezweifelt habe. Oft haben mir Menschen vom Verstehen abgeraten, doch sie haben nie verstanden, dass das meine Natur ist. Sei doch mal richtig wütend anstatt, immer nur Verständnis zu haben, sagten einige. Auch ich selbst habe mich deshalb oft verurteilt, weil ich so war und nicht anders. Das mein Durchsetzungsvermögen, bis heute unterentwickelt ist, ist mir bewusst. Aber vielleicht soll es so sein? Ich glaube heute aber, dass der Schlüssel mit darin liegt, sich eben nicht mehr zu verurteilen wie man ist. Heute glaube ich, das Herz und Verstand zusammen Entscheidungen treffen sollten und nicht einer besser ist, als der andere.

Erleuchtung ist wenn der Verstand aufhört, hörte ich immer wieder. Und deswegen habe ich den Verstand permanent angezweifelt. Es kam, dass ich von meinem Interesse für das Träumen auch irgendwann zu einer vielleicht etwas unüblichen Form der Meditation kam. Ich weiß bis heute immer noch nicht, was Vipassana Mediation ist. Ich kenne mich nur unzureichend in spirituellen Schriften aus. Ich habe Spezialgebiete, aber ansonsten ein gefährliches Halbwissen. Im Weg des Wissens kann man sich auch verlieren. Ich hatte mit den Gateway CDs eine Form der Meditation gefunden, die zu mir passte und mit der ich in einen Zustand kam, indem das Denken kurzzeitig anhielt. Gleichzeitig war es aber immer ein Zustand von Ruhe und ein Zustand nahe am Schlaf. Ich hatte ein Jahr täglich in einem Zustand meditiert in dem ich weg zu sein schien, bis ich es irgendwie aufgab und nach etwas anderem suchte.

Dann wollte das Leben von mir, dass ich begann mich mit meinen Emotionen und der feinstofflichen Energie zu beschäftigen. Energie und Emotion ist für mich das gleiche aus einer unterschiedlichen Perspektive. Man könnte sagen, dass sich bei mir die Kundalini in Gang gesetzt hat, was aber keine Bedeutung mehr für mich hat. Mein Herzchakra hat sich bedingt geöffnet und seitdem hatte ich einen Zugang zu der inneren Stimme. Ich hab viel Zeit damit verbracht zu ergründen, was dazu geführt hat, doch lehne ich das Konzept von Ursache und Wirkung mittlerweile ab. Ein anderer Teil meines Ichs, findet es aber wiederum sehr interessant sich darüber den Kopf zu zerbrechen, weil ich denke, dass Menschen theoretisch auch andere Fähigkeiten haben können, als das was uns so beigebracht wird. Ich habe mal einen blinden Mann gesehen, der mittels Klicklauten verschiedene geometrische Figuren erkennen konnte, die man im Raum vor ihm aufgehängt hat. Wenn wir Menschen dazu in der Lage sind, dass zu lernen, dann können wir auch Telepathie lernen. Ich kann mich dafür begeistern, auch wenn das mit Erleuchtung nichts zu tun hat. Ich versuche die Welt aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Je nach Perspektive macht etwas Sinn oder auch keinen Sinn.

So bedeute seitdem Meditation für mich, meinen Fokus darauf zu richten was gerade da ist. Besonders auch in Meditation zu gehen, wenn eine Emotion da ist, die ich nicht mag. Weil mein ankonditioniertes Verhalten ansonsten gerne vor Emotionen flüchtete. Das war eine wichtige Übung für mein weiter kommen, weil man neues nur annehmen kann, wenn man die dazu gehörigen Emotionen annimmt. Werden die Emotionen blockiert, wird auch das weiter kommen blockiert. Und auch da bin ich noch nicht am Ende angelangt. Es gibt immer noch viel zu fühlen und anzunehmen und das ist auch immer noch Arbeit für mich, die teilweise unmöglich erscheint.

Ja und dann habe ich plötzliche Gedankenlosigkeit erfahren, die gar nichts mit Schlaf zu tun hatte. Ich war noch nie so wach. Meditation geschieht. Man kann sie nicht künstlich erzeugen. Man braucht sich also gar nicht abmühen und verurteilen, weil irgendwas nicht klappt. In dieser Gedankenleere kam Freude, Frieden, Wissen, und Leere. Die Leere hat mir zu viel Angst gemacht, also schickte ich sie wieder weg. Ich war noch nicht bereit. Auch das sollte so sein. Man kann sich das Ganze, ach wäre ich doch in die Leere gesprungen und hätte meinen Angst überwunden, sparen. Ich hatte die Idee, das ich erwache, wenn ich mich in der Leere auflöse und meiner Todesangst begegne.

Ich wurde und werde auch aktuell damit konfrontiert, was in meinem Leben verändert werden soll, damit ich mich selbst verwirklichen kann und ein glückliches Leben führen kann. Das umzusetzten, was mein Innerstes von mir fordert, ist immer noch schwer für mich. Ich habe gelernt, dass das vermeintlich Negative (Angst, Krankheit, Blockaden, etc.) mein Freund ist, der ebenso wie das vermeintlich Gute (Freude, Motivation, Interesse...) mich genau dahin zu schieben versucht, wo das Glück ist. Meine Konditionierungen, und meine Ängste stehen dem noch im weg. Teilweise fühle ich mich, als wäre ich zwischen Yin und Yan gefangen und eingequetscht und kann weder vor noch zurück, weil der Weg noch versperrt ist. Es gibt dei Tendenz zur Verhänderung und die Tendenz zum festhalten. Viele kluge Sprüche von Leuten, die sagen, man muss nur loslassen. Doch was haben die verstanden? Dann geht es vielleicht darum, sich der Hilflosigkeit zu stellen. Auch das soll alles so sein. Es ist immer wieder annehmen, annehmen,... Es ist eine Zeit von aufs und abs, in denen ich mal kurz in interessanten und auch destruktiven Zuständen verweilen darf. Gleichzeitig bin ich immer noch ein Sucher, der nach Erlösung sucht von all dem Leid, welches sich noch nicht abstellen kann. Auch das soll sein. Also man kann immer sagen es läuft. :D

Mein Suchen und Fragen mag viele Menschen die mich näher kennen, oft in den Wahnsinn treiben. Ich bin ein echtes Frage Orakel. Manche halten mich nicht aus. Oft bekomme ich gesagt, geh nach innen, frage dich selbst, obwohl es ein großes Bedürfnis nach dem Verstehen und dem Austausch mit anderen Menschen darüber gibt. Einige Antworten kommen bereits aus mir selbst, aber lange nicht alle. Ich hatte eine Phase in der es so war, aber die ist vergangen. So frage ich manchen Leuten in einer Tour Locher in den Bauch. Es gibt das Konzept, dass Erleuchtung nicht über den Verstand zu erreichen ist, und deshalb soll man den Verstand aufgeben. Aber ich bin der Meinung, dass man den Verstand nicht einfach durch einen Akt des Willens aufgeben kann. Der Verstand muss selbst erkennen, dass es ihn nicht gibt. Das wusste ich intuitiv und zum Glück habe ich auf meine Gefühl gehört. Es ist mein Weg da genauso durchzugehen. 

Die Tage schickte mir Facebook einen Link zu neuen Karl Renz Videos auf Youtube, die ich verschlang, weil es mir gefällt wie Karl in seinen Talks jedes Tabu und d.h. auch die Tabus der spirituellen Suche bricht. Karl zerstört alle Konzepte die du noch hast, wenn du seinen Gedanken folgst. Das tat ich und nun möchte ich euch an meinen Gedanken teil haben lassen, die dadurch entstanden sind. Es interessiert mich sehr was passiert, wenn du meinen Gedanken einmal folgst. Du musst nicht genauso denken. Du kannst einmal so tun, als ob du ich wärst und schauen was dadurch passiert. Und es interessiert mich, ob dadurch etwas passiert.

Loslassen bedeutet für mich zu erkennen, dass du nie eine Kontrolle hattest. Das Ich muss dazu die Idee von Kontrolle aufgeben und akzeptieren, dass es eine höhere Macht gibt, die alles kontrolliert. Jeder der nach Erleuchtung sucht, hat die Idee, dass es etwas größeres gibt. Wenn dich das nicht betrifft, dann bist du hier falsch. Wenn ja, dann lies weiter.

Loslassen bedeutet alles anzunehmen. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Wenn du selbst nie Kontrolle hattest, dann gibt es keine Schuld. Du bist nicht Schuld an irgendwas. Du bist nicht schuld, wie dein Leben verlaufen ist. Deine Eltern sind nicht schuld. Krass gesagt, ein Mörder ist nicht schuld. Er musste seine Tat tun. Der Idee musst du folgen können, sonst kommst du hier nicht weiter. Wenn alles eins ist, sind Täter und Opfer eins. Der Mörder ermordet sich selbst. Das ist das Konzept der Nondualität. Kannst du mir folgen?

Nun guck mal was hier an der Stelle schon mit dir passiert, wenn die Idee von Schuld weg fällt. Es entsteht Erleichterung. Mit der Schuld geht auch die Entschuldigung und das Verzeihen. An der Stelle kann schon sehr viel Frieden enstehen, wenn du dich darauf einlassen kannst.

Und selbst wenn dir das zu unwissenschaftlich erscheint, dann nutze das Konzept der Konditionierung und der Verdrängung durch das Unbewusste. Auch da kommt Unschuld raus, wenn man nur weit genug denkt. Das Problem ist, das die meisten Menschen ihr Gedanken nie zu Ende denken. Auch das Denken unterliegt der Abwehr. Sobald man etwas nicht wissen will, kann man nicht weiter denken. Man versteht es dann nicht, oder man lenkt sich mit etwas anderem ab. Fällt die Abwehr weg, geht das Denken weiter. Der Grund warum man nicht weiter denkt ist Angst. Falls man an der Abwehr hängen bleibt, wäre der nächstliegende Schritt, die Abwehr anzuschauen. Also zu beobachten, an welcher Stelle man dicht macht und sich zu fragen was dahinter steckt. 

Zurück zur Kontrolle. Es gibt also auch keinen Sucher, der die Kontrolle darüber hätte, ob er zur Erleuchtung gelangt oder nicht. So kommst du zu der Erkenntnis, dass du nichts tun kannst. So kannst du aufhören zu suchen. Aber es gibt ja noch den Verstand der immer noch rätselt, wie er doch die Erleuchtung erlangen kann. An dem Punkt stand ich vor ein paar Tagen.

Dem Verstand zu sagen sei still und für einen Weile still zu sein, bringt meiner Ansicht nach gar nichts, weil der Verstand dann einfach weiter macht, wo er aufgehört hat. Bei mir war das so. Wenn du dreimal am Tag für eine Stunde meditierst, dann unterbrichst du, drei mal am Tag deine Gedanken, nur damit sie danach fröhlich weiter machen. Du warst dann kurz still und hast dich brav an das übliche spirituelle Konzept gehalten. Nur um dir dann ein anderes mal wieder den Kopf zu zerbrechen, wie du aufwachen kannst.

Natürlich gibt´s Leute die still waren und Erleuchtung erfahren haben. Dann sollte es bei denen so sein. Diese nehmen dann ihre eigenen Erfahrung und versuchen sie dir überzustülpen, weil sie glauben, sie würden etwas besser wissen, als das Leben selbst. Irgendwas haben die dann aber nicht begriffen.

Es gibt nichts was man tun könnte um aufzuwachen, also auch kein still sein oder ein Meditationstraining. Es ist wichtig das zu verstehen. Sonst rennt man irgendwelchen Leuten hinterher und tut was sie sagen, was aber selten hilft. Glaube auch mir nicht, ich versuche hier etwas zu erklären was ich selbst nicht verstehe. Es kann gut sein, dass ich mich an irre und dann folgst du mir in die Irre. 

Wenn du schon sowas wie Intuition in dir entdeckt hast, versuche auf dein Inneres zu hören. Das war bei mir so, aber vielleicht ist das auch nicht in jedem Fall so. Geh nach innen heißt für mich nicht, geh in Meditation, sondern höre auf deine innere Stimme. Aber die kann sich auch im Außen zeigen. Das ist ja das Paradoxe! Ich frage zb. etwas in der Meditation, öffne Facebook und schwubst steht da eine Antwort auf meine Frage. Das bezeichne ich dann aber auch als innere Stimme. Das Sein kann dir durch Personen antworten, durch das Fernsehen, durch Hinweise die irgendwo wie zufällig rumliegen. Es kann sein das deinen Arbeitskollegen die nichts mit dem ganzen Kram zu tun haben, plötzlich höchst weise Dinge von sich geben. Wie du siehst es gibt nichts an dem man sich orientieren könnte. Die meisten Einsichten, habe ich in Kommunikation mit dem Außen gehabt und deshalb glaube ich nicht daran, dass man in der Stille etwas findet, was es nicht im Außen gibt. Ich habe erlebt, dass es Zeiten gibt, da habe ich ein inneres Bedürfnis in die Stille zu gehen und dann ist es auch so geschehen. Natürlich ist im Außen mehr Ablenkung, aber wenn Ablenkung sein soll, dass ist Ablenkung. Du machst das alles ganz von alleine. 

Wer aufwachen möchte, geht davon aus, dass er sich in einem Traum befindet. Hier noch ein paar Gedanken zum Träumen. Ich interessiere mich jetzt seit 8 Jahren für Träume und das Klarträumen. Ich bin echt ein miserabler Klarträumer, aber ich habe meine Erfahrungen scheinbar gut verwertet. Im nach hinein glaube ich, brauchte ich die Erfahrung des Klarträumes, um sie als Analogie zum Erwachen zu haben, um zu verstehen, dass es nichts zu verstehen gibt. Ich bin sehr froh über die online Gemeinschaft, die sich mit Leuten aus dem www.Klartraumforum.de und rund herum gebildet hat und die notwendig war, damit ich so tief in die Materie einsteigen konnte. Ich danke allen, die ich nerven darf. Das alles musste so sein, doch heißt das nicht zwingend, dass ich jemand bin der Klarträume am laufenden Band produzieren soll. Mein Weg scheint ein anderer zu sein und er formte sich auch erst, als ich den Wunsch nach regelmäßigen Klarträumen losgelassen habe. Ja ständig soll man was loslassen, was man möchte. Und dann auch noch annehmen, dass es so sein soll. All die Emotionen annehmen, die da kommen. Mit allem einverstanden sein. Das ist echt schwer. Und an der Stelle halten wir vermutlich immer wieder an, weil wir es kontrollieren wollen. Selbst wenn wir schon wissen, das Kontrolle kontraproduktiv ist, passiert es. Und wenn es passiert, soll es dann passieren? Eine Verschnaufpause zur Integration?

Wenn das Erwachen aus dem Traum heraus geschieht, dann gibt einen Träumer (Ich) und eine Traumumgebung (Welt). Der Träumer ist unbewusst. Er ist die Traumfigur, die geträumt wird. Der Träumende aber, liegt irgendwo im Bett und schläft. Erwachen bedeutet, dass der Träumer den Traum erkennt und das Bewusstsein des schlafenden Träumers erwacht. Das ich ist also eine Illusion. Wenn nun die Traumfigur im Traum denkt, sind dann ihre Gedanken wahr? Habt ihr schon mal euer Denken und eure Logik im Traum beobachtet? Könnt ihr euch darauf verlassen, dass euer Traum-Verstand zu wahren Annahmen führt? Wer kennt es nicht, man träumt etwas total unlogisches und hält es für logisch. Dann erwacht man und erkennt erst was das für ein Blödsinn war, obwohl es im Traum logisch erschien. Traumlogik halt. Um dem folgen zu können, muss man sich bereits ein wenig mit Träumen beschäftigt haben. Für mich war die Beschäftigung mit Träumen ein äußerst wichtiger Faktor. Doch sollte man das nicht wieder verallgemeinern, sonst kommen wir wieder zum Prinzip von Ursache und Wirkung. Und dann könnte man ja etwas tun um aufzuwachen. 

Zurück zum Erwachen aus dem großen Traum. Ich hab verstanden, dass es mit dem Verstand kein Verstehen gibt, weil er nur eine Idee ist. Mein ich ist eine Traumfigur und jedes Produkt von mir, ist ein Produkt von mir, also nicht wahr im Absoluten. Es macht keinen Sinn mit dem Verstand nach Erleuchtung zu suchen. Und umgekehrt, gibt es auch keinen innerhalb des Traumes der Realität, der erklären kann, was Erleuchtung ist, weil das mit Sprache, Verstand, Logik oder Wissenschaft des Traumes, nicht belegbar ist. Das ist Irrsinn es zu versuchen. Wenn alles eins ist liegen Dummheit und Intelligenz nahe beieinander. 

Ich hatte immer die Wahnidee unbedingt erklären zu wollen, was Erleuchtung ist, falls ich sie mal finde. Jeder sagte das geht nicht. Es ist unbeschreiblich. Ich muss das jetzt einsehen. Ich kann aber versuchen zu erklären warum es unbeschreiblich ist. Denn es ist wichtig, es zu verstehen und es nicht nur nachzuplappern, weil es Andere sagen. Denn erst wenn das Verstehen keinen Sinn mehr macht, lässt man die Anstrengungen los, doch noch zu irgendeiner Verstandeslösung zu kommen. Man kann die Anstrengung nicht loslassen, solange es noch eine Hoffnung gibt.

Als ich das verstanden hatte, verfing ich mich für einen Tag in die Idee, dass ich nichts tun kann und alles von einer höheren Macht abhängig ist. Und wie Robert Anton Wilson schon sagte, was der Denker denkt, versucht der Beweisführer zu beweisen. Also im Klartext, man nimmt die Welt so wahr, wie man sie sich denkt. Das bezweifeln viele Menschen, weil sie hoffen, dass es eine beständige Realität gibt. Wie kann man herausfinden ob das wahr ist? Indem man einmal so tut, als würde es etwas geben, an das man nicht glaubt! Tue mal für einen Monat so und schaue was passiert.

Die meisten Menschen reden sich an der Stelle raus und probieren das nicht aus. Frage dich: Wie sehr bist du an der Wahrheit interessiert? Sie haben einfach zu viel Angst, wenn das wahr wäre, jeglichen Halt zu verlieren. Ich bin da, was Angst angeht natürlich keine Ausnahme und vielleicht auch deshalb, band ich mich an die Idee, dass es einen Gott gibt der für alles verantwortlich ist. 

Dementsprechend erlebte ich den folgenden Tag. Als ich morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr, kam mir das erste Mal der Gedanke Namaste, was so viel bedeutet, wie ich grüße das göttliche in dir. Eine Geste, die ich bislang abgelehnt hatte, weil es für mich nur Worte waren. Überhaupt das ganze traditionelle spirituelle Tamtam habe ich immer bezweifelt. Ich habe versucht, die Essens darin zu finden, jedoch immer von Ego Mechanismen, Tradition, kultureller und geschichtlicher Sozialisation zu trennen. Aber hier war jetzt die Erfahrung von Alles ins Eins, die eine ganze Weile (ca. 2 Std.) anhielt, bis ich mich wieder in Gedanken der Überlastung durch die Arbeit verstrickte. Auch diese Gedanken folgten dem Prinzip der Verwirklichung und das Ende vom Lied war eine Erkältung. Gedanken erzeugen Realität. Jetzt könnte ich sagen, warum bin ich trüb geworden. Aber das musste auch wieder so sein, damit jetzt Zeit habe es aufzuschreiben. Und es wahr ja auch nur eine Illusion von Bewusstheit. Dann berieselte ich mich wieder mit Karls Videos und fand zurück in den Solipsismus.

Am nächsten Tag habe ich erkannt, dass ich mich mit dem Gedanken wieder selbst eingesperrt habe. Gott ist auch ein Konzept des Ichs. Wenn es keinen Gott gibt, gibt es auch keine Gnade, was meist die letzte Hoffnung der Sucher ist, die die Suche aufgegeben haben. Das Warten auf Gnade.

Freiheit aber bedeutet, keine Konzepte zu haben. Ist Erleuchtung auch ein Konzept? Gibt es überhaupt etwas zu suchen? Gibt es gar kein Klick? Ist das der kosmische Witz? Ich hab kurz gelacht und geheult. Es ist an der Stelle gut, wenn man über sich selbst lachen kann. Dennoch war das ein sehr nüchterner Moment, wenn ich die Erfahrung mit der oben genannten Erfahrung vergleiche. 

Doch dann machte mein Verstand einfach weiter. Es tauchte der Versuch auf, das richtige Konzept zu finden, das mich weiter bringt bzw. in der Wage hält, denn wenn man sich durch das Denken selbst einsperren kann, sollte man sich gut überlegen, was man denkt. Welche Konzept ist das richtige? Und gibt es überhaupt eins das richtig ist, wenns doch kein richtig und falsch mehr gibt?

Was überbleibt ist Unsicherheit.
Und kann man in der Unsicherheit sein?

Ich frage mich, was meine Gedankengänge für eine Funktion haben, sofern man noch von Funktion sprechen kann. Ich habe die Idee, dass diese Erkenntnisse ein Art verstandesmäßige Integration bezweckt. Und merkwürdiger weise, erinnern mich meine nüchternen Überlegungen an das höchst emotionale Erlebnis von damals

Karl sagte das Problem entsteht dann, wenn das Ich versucht einen Vorteil zu erlangen. Das Ich müsse zur Seite treten. War das der Grund für das Durcheinander, was ich damals erlebt habe? Und wie tritt ein Ich zur Seite, dass es gar nicht gibt? Wer möchte dem ganzen einen Sinn geben? Mein ich das nicht existiert?

Wissen ist Illusion. Kein angelerntes Wissen kann dich zur Wahrheit führen, es gibt keine Wissenschaft die die Existenz des Bewusstseins beweisen könnte, es gibt nicht mal Logik nach der man sich richten könnte. Aber kann man das einsehen, wenn man sein ganzes Leben darauf ausgerichtet hat? Dann macht das ganze Leben keinen Sinn mehr. 

Es ist alles nur Traumlogik. Also was bringt es eigentlich weiter zu denken. Es denkt noch, aber macht es Sinn? Sinnfindung ist auch nur eine Idee. Ein Konzept, welches Sicherheit erzeugen soll. Auf der konsequenten Suche nach Sicherheit, erkennt man aber, dass es keine Sicherheit gibt. Ich weiß dass ich nichts weiß. Es ist wichtig diese Erkenntnis selbst zu machen und nicht nur nach zu plappern. Es geht darum, wirklich zu wissen, das es nichts gibt, was je einer wissen könnte.

Es gibt kein ich. Erleuchtung ist ein Konzept des Verstandes. Der Verstand ist eine Illusion. Die Welt, so wie wir sie wahrnehmen, ist eine Illusion. Es gibt nix. Sobald du versuchst mit der Erkenntnis davon, dass es keine Erkenntnis gibt, etwas anzufangen ist ein ich da. 

Ich kann nur über meine Ideen sprechen, solange ein Ich da ist. Somit ist da keine Erleuchtung. Ein Ich das sich von den anderen, sie es ja auch nicht gibt, abgrenzen möchte. Eine Sinnlose Idee.

Deshalb kann niemand sagen, dass er erleuchtet ist. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass dieser Jemand eben nicht erleuchtet ist. Sonst würde er nicht an seine Erleuchtung glauben. Ja da kommt man ganz schön durcheinander stimmts? Kannst du mir noch folgen? Wenn nicht, wo bist du verloren gegangen? Und gabst dich überhaupt schonmal? 

Und trotzdem bin ich hier. Vermutlich weil ich noch Konzepte habe, die ich noch nicht losgelassen habe. Zum Beispiel habe ich die Idee, dass ich mein Ego loslassen muss. Ich habe sehr sehr lange an der Idee festgehalten, dass es Ursache und Wirkung gibt. Ich bin Erzieherin und für mich war die Beschäftigung mit meiner eigenen Kindheit, der Erziehung und mit dem Prinzip der Konditionierung immer sehr wichtig. Ich berufe mich auf das Konzept der Psychologie. Aber wenn es die Welt nicht gibt, dann gibt es auch keine Psychologie, keine Konditionierung, und keine Vergangenheit. Überhaupt keine Zeit und ihre Auswirkungen.
Meine Kindheit auf die mein ganzes Leben aufgebaut ist, hat nie existiert. 

Es macht dann auch keinen Sinn sich der Innenschau zu widmen, wenn es sowieso kein Innen und Außen gibt. Meine ganze Theorie von einem psychologischen Konzept, welches den Menschen hilft ein besserer Leben zu führen. Alles für Schrödingers Katz. 

Du musst alles zerstören, was du je geglaubt hast. Welchen Sinn hat das noch irgendwas? Es gibt nix. Nur nix. 

Und Leid ist auch eine Idee. Wen will man befreien, wenn es niemanden gibt? Und warum? Alle sind in sich selbst gefangen, weil sie es so wollen. Und wer hätte was davon ein Befreier zu sein.  Das war immer mein Traum. Traum zerplatzt. 

Anerkennung gibt es auch nicht. Wenn es keine Kontrolle gibt, gibt es auch keinen, der Anerkennung für irgendeine Leistung bekommen könnte. 

Es gibt auch kein Mitleid. Es gibt niemanden. Nix ist je passiert. Wenn alles eins ist, wie kannst du dich dann über jemanden stellen und mitleidig auf ihn herabschauen? Ihr seid eins. Oder nix. Ich weiß nicht. Ich bin durcheinander. Es kann auch gut sein, dass ich mit den ganzen Ebenen durcheinander komme. Doch die Idee von Perspektiven und Ebenen ist auch ein Konzept.

Auch Zukunft ist eine Idee. Es gibt die Idee, dass sich mein Ich erst verwirklichen muss. Das ich meine Anteile, die mir scheinbar noch im Weg stehen, loslassen muss. Das sind auch alles Verstandes Konzepte. Aber das muss man erstmal verstehen. Und welches Konzept habe ich vom Absoluten? Es ist auch ein Konzept. Das Einssein an sich ist schon einen Idee, einen Vorstellung. Und jede Vorstellung, stellt sich so davor, dass du nix mehr sehen kannst. Sie verstellt den Weg. 

Was ist mit Kundalini? Ist auch ein Konzept. Und ich habe es erfahren. Klar gibt’s das im relativen. Aber wenn alles ein Traum ist, dann gibt es das auch nicht. Energie Meditation führt vielleicht nicht zur Erleuchtung. Deshalb ist sie doch nicht sinnlos, denn sie erweitert das Spektrum unserer Realität. Es gibt die Fähigkeit zu lernen, die neue Fähigkeiten freischaltet. Ich habe Kundalini Bücher gelesen und ich glaube, dass ich deshalb auch diese Phänomene erlebe. Also entscheide gründlich mit welchen Ideen dich dich fütterst. Leben nach dem Tod oder Astralprojektion ist auch ein Konzept. Adieu Tibetisches Totenbuch. Ärgert dich das? Es gibt dich nicht. Wer könnte sich ärgern, über eine Idee von einem Buch, welches es nicht gibt? 

Was will ich eigentlich damit sagen. Ich weiß es nicht. Ich soll es wohl aufschreiben und ich tue es. Es gab die Kraft der Motivation, die mich dazu veranlasste, diesen Text zu schreiben. Die höchste Erkenntnis die ich dem Ganzen abgewinnen kann, ist ich weiß, dass ich nichts weiß.

Ich verstehe jetzt endlich die Szene aus Michael Endes Roman „Spiegel im Spiegel“, den ich jedem ans Herz legen möchte, den das Thema Traum und Erwachen interessiert. Als der Mann in der Wüste das Ende der Reise verzweifelt suchte und der andere Mann sagte: „Es ist ihnen wieder und wieder gesagt worden, dass der direkte Weg der längste ist.“ Der direkte Weg ist das man glaubt man könnte irgendwas tun um Erleuchtung zu finden. Der Mann gibt auf und er wird getragen. 

Jede Anstrengung ist eine Bestätigung des Ichs und führt zur Identifikation mit den Ich. Solange du noch etwas willst, gibt es keine Erleuchtung. Und ist auch ne Idee, die einen im Hamsterrad der Glaubenssätze hält. Es gibt dich nicht, ist auch ne Idee. Tja woran halte ich mich noch fest? Vielleicht muss ich noch was verstehen, bis ich alles loslassen kann. Vielleicht muss ich noch was verstehen, mit einem Verstand den es nicht gibt? Das macht auch keinen Sinn. Ach
ja vergessen, Sinn gibt´s ja nicht.  Und ist festhalten an sich vielleicht ne Idee? Ich weis nix mehr. Aber vielleicht fällt mir noch was ein.