Dienstag, 6. Oktober 2015

Shared Dreams II.4 Lerntheorien

Es gibt verschiedene persönliche Blockaden, die dich davon trennen können, einen Shared Dream zu erleben. Ich möchte dir heute erklären, was dazu geführt haben mag, dass du dich bisher noch nicht für die Möglichkeit öffnen konntest. Und dazu muss ich weit ausholen. Wenn du genau hinschaust, kannst du erkennen, wie Verhaltensmuster in deiner Biografie erzeugt wurden, die dich von der freien Wahl deiner Realität trennt. Diese Verhaltensmuster funktionieren, wie Computerprogramme, sind sie einmal installiert, sind sie schwer zu umgehen. Doch was du verstehst, kannst du auch ändern.




Die Kindheit ist für viele Menschen eine schmerzhafte Erinnerung, die Folgen für unser Leben hatte. Tröste dich, denn den Meisten von uns ist es so ergangen. Jede Erziehung hinterlässt nachhaltige Verhaltensmuster. Das ist bei dem einem mehr und bei dem anderen weniger der Fall. Aber es gibt keinen Menschen, der nicht durch die Folgen der Erziehung massiv beeinflusst wurde. 

Unsere Eltern waren jedoch die besten Eltern, die sie für uns sein konnten. Sie trifft keine Schuld an unserem Leid. Solange du deine Eltern für schuldig hältst, hast du die wahre Ursache des Leides nicht verstanden. Unsere Eltern, konnten ebenfalls nur innerhalb ihrer eigenen erlernten Muster handeln und es ist nicht meine Intension, meine oder deinen Eltern in diesem Artikel anzuprangern. Ich möchte die Prozesse die wir alle erlebt haben, bewusst anschauen und an Hand meiner Erziehung, aufzeigen, wie durch den Kontakt mit der Umwelt ein Weltbild in uns entsteht, welches niemals objektiv sein kann. 


In dem letzten Artikeln ging es um Glaubenssätze. Ein weiterer Hinweis ist, schaue auf deine Kindheit und die darin entstandenen Muster. Vielleicht wirst du dich fragen, was hat nun meine Kindheit mit SD zu tun?



In der Kindheit bilden sich bei allen Menschen Verhaltensmuster (Programme), die häufig ein ganzes Leben lang fortgeführt werden. In diesem Artikel beginne ich einige dieser angelernten Verhaltensmuster aufzuschlüsseln. Ich hoffe dadurch, dass ihr erkennt, dass eure vermeintliche Identität und eure Glaubenssätze, nur ein konditioniertes Konstrukt ist, was aber nicht bedeuten muss, das ihr das seid, was ihr denkt oder dass die Realität das ist, was ihr einmal gelernt habt.



Uns ist oft gar nicht bewusst, dass viele unserer Verhaltensweisen, in frühen Kindheitstagen gebildet wurden. Der Persönlichkeitspsychologe Walter Mischel, zeigte mit seinem 1968-1974 durchgeführten Marshmallow-Tests, dass die grundlegenden Persönlichkeitsmerkmale, bereits im vierjährigen Kind angelegt sind und bis ins Erwachsenenalter fortgeführt werden. Mischel untersuchte bei vierjährigen Kindern die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub (also die Fähigkeit abwarten zu können) und verglich mit einer Langzeitstudie, wie erfolgreich die beobachteten Kinder, zwanzig Jahre später ihr Leben führten. Die Kinder die über einen gewissen Zeitraum abwarten konnten, waren in ihrem späteren Leben erfolgreicher, als die Kinder die den Marshmallow direkt aßen. Michel bewies damit, dass die grundsätzlichen Verhaltensweisen, die wir im erwachsenen Alter zeigen, bereits mit vier Jahren fest in uns installiert sind.



Auch andere Studien (Papilio) belegen, dass schützenden Verhaltensweisen, um im späteren erwachsenen Leben nicht Substanzabhängig oder gewalttätig zu werden, in der Kindergartenzeit gebildet werden.



In der Psychologie sprechen wir von einer lernsensiblen Phase, die bis zum dritten Lebensjahr, häufig einen prägenden Charakter besitzt. Prägung nennt man in der Verhaltensbiologie eine irreversible Form des Lernens. Prägung kann man auch mit einer besonders starken Konditionierung vergleichen. Um so stärker ein Kind von seinen Bezugspersonen abhängig ist, um so stärker wirken Konditionierungen. Das durch Prägung gelernte wird auf Lebenszeit beibehalten oder zumindest auf Dauer bevorzugt. D.h. die meisten deiner Verhaltensmuster, hast du bereits in frühen Kindheitstagen erlernt.



Ein kleines Kind ist existentiell von seinen Eltern abhängig. Mit existentiell meine ich, es ist vom Tode bedroht, wenn die Eltern das Kind nicht versorgen. Dazu müsst ihr wissen, dass Versorgung nicht nur Nahrung bedeutet. Ein Kind ist abhängig von der Liebe seiner Eltern. Im 13. Jahrhundert gab es ein verheerendes Experiment von Kaiser Friedrich dem II., der eine Gruppe neugeborener Kinder zwar mit Nahrung versorgen lies, doch diesen Kindern weder Blickkontakt, noch emotionale Wärme oder andere Anreize gestattete. So haben die Ammen sich zum Füttern z.B. hinter einem Tuch verborgen. Diese Kinder verstarben alle. Ein sehr trauriges Experiment unserer Geschichte aus dem wir gelernt haben, dass Kinder Liebe und Ansprache zum überleben benötigen. 



Was auch immer dir deine Eltern in den frühsten Kindheitstagen beigebracht haben, musstest du annehmen, weil du existentiell von deinen Eltern abhängig warst. Das wusstest du instinktiv. Um so jünger das Kind ist, um so abhängiger ist es von seinen Eltern, desto tiefgreifender sitzen die angelernten Muster.



Das erstaunliche ist, dass wir gelernte Verhaltensmuster häufig ein ganzes Leben lang fortführen, obwohl manche dieser Muster im erwachsenen Alter, gar keinen Sinn mehr ergeben. Wir leben auch häufig in den gleichen Rollen weiter, die wir in unsere Familie gespielt haben, obwohl wir auch jede andere Rolle annehmen könnten. Wir haben das Gefühl, wir müssten uns weiterhin, an diese Muster halten, weil sonst etwas ganz schlimmes passiert. Häufig fürchten wir uns vor Ablehnung und gesellschaftlichem Ausschluss. Dahinter steckt immer noch diese existentielle Angst des Kindes. Obwohl wir uns heute selbst versorgen können und uns auch aussuchen können, mit wem wir menschliche Nähe teilen, führen wir unsere alten Programme aus, ohne diese zu hinterfragen. Die Angst von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden, beruht auf einer Todesangst. Kann man sich es da leisten eine ungewöhnliche Weltsicht zu haben?



Häufig führen wir sogar die Ängste des Kindes fort, obwohl diese für unser heutiges erwachsenes Leben völlig irrational sind. Manchmal sind es sogar die Ängste unserer Eltern, die einfach nur auf uns übertragen wurden. Wenn du deine angelernten Muster kritisch hinterfragst, kannst du viele von ihnen auflösen, ganz einfach, indem du dir darüber bewusst wirst.



Ich möchte dich ein bisschen wachrütteln und das, was bei dir gefestigt ist, wieder etwas lösen, so dass du vielleicht das ein oder andere Muster nehmen kannst und es aus dieser Starre befreien kannst. Ich möchte, dass du dein Leben und deiner Programme einmal kritisch betrachtest. Dazu solltest du wissen, wie sich diese Verhaltensmuster in deinem Leben gebildet haben.



Die Entwicklungspsychologie unterscheidet drei große Lerntheorien, aus denen sich die Persönlichkeit bildet. Kinder lernen hauptsächlich am Modell, durch Verstärkung und durch Versuch und Irrtum.



Lernen am Modell bedeutet, Lernen am Vorbild bzw. Lernen durch Nachahmung. Ein Model ist ein Vorbild. Modelle waren in der Kindheit meist die Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen, denn die Art der Beziehung ist für das Modelllernen sehr entscheidend. Man lernt nicht von jedem, sondern nur von Personen, die einem wichtig sind. Es sind Personen, die existenziell wichtig sind oder einen hohen sozialen Status haben. Glaubenssätze der Eltern werden in der Kindheit ungeprüft, übernommen. Was die Eltern sagen, zählt erst mal. Wenn du einmal alle deine Glaubenssätze aufschreibst und prüfst woher diese Stammen, wirst du feststellen, dass du viele von deinen Eltern übernommen hast. Modellernen ist meist eine Kombination, aus Nachahmungsverhalten und Verstärkungslernen.




Neben den natürlichen Modellen (Vater, Mutter, Oma, Bruder, Freund, Lehrer, Erzieher, etc) gibt es auch auch symbolische Modelle. An der Stelle stellt sich ein Übergang zur Sozialisation ein. Ein symbolisches Modell kann z.B. eine Comicfigur aus dem Fernsehen sein, die wir als Kind toll fanden. An der Stelle sollten wir uns natürlich fragen, warum fanden wir ausgerechnet die Figur toll? Was hatte sie was wir nicht hatten. Auch symbolische Modelle sind in der Lage unser Leben in bestimmten Bereichen zu prägen. Nichts was wir sind, ist zufällig entstanden. Alles hatte einen Einfluss auf uns, selbst das Fernsehen.



Neben der Erziehung lernen wir durch Sozialisation. Sozialisation bezeichnet das Lernen, welches durch unsere Umgebung statt findet. Erziehung ist immer bewusst und gewollt und Sozialisation geschieht zufällig, durch die Umwelt. Auch durch Sozialisation bilden wir uns eine Meinung. 



Sozialisation löst die Erziehung meist ab dem Jugendalter ab. In der frühen Kindheit lernen wir das Meiste von unseren direkten Bezugspersonen. Im späteren Leben, weiten wir unsere Vorbilder auf andere Personen aus. Wir entwickeln andere Vorbilder als unsere Eltern, denn wir erkennen, dass unsere Eltern fehlerhaft sind und müssen uns abgrenzen, um Erwachsen zu werden. Diese können ebenfalls natürliche und symbolische Modelle sein. 

So hatten die biografischen Erlebnisse meiner Eltern einen Einfluss auf mein Leben. Und im Grunde genommen, müssten wir an der Stelle ja auch noch weiter in die Vergangenheit reisen, denn auch meine Großeltern waren nur das Produkt ihrer Erziehung und Sozialisation. Vielleicht kann man das Auflösen der Muster, die sich über mehrere personen spannen, mit dem Wort Karma benennen.

Es ist dann mehr als das Auflösen der Konditionierungen der eigenen Biografie. Karma bezeichnet für mich auch die Muster der Vorfahren.



Wie weit man diesen Kreislauf nachvollziehen kann, dass ist wohl in jeder Familiengeschichte unterschiedlich. Und es gibt dazu sowohl rationale als auch intuitive Vorgehensweisen. Wenn wir beginnen bewusst zu werden, beginnt eine Auseinandersetzung mit den Mustern unserer Familie. 



Verstärkungslernen, nennt sich auch Lernen durch Konditionierung. Konditionieren ist eine Reiz- Reaktionsverkettung oder auch Stimulus - Response genannt.



Konditionieren ist eine Art des Lernverhaltens. Menschen lernen vieles durch Konditionierung. Wenn du einem Kind beibringen willst, dass es gut ist, sein Spielzeug aufzuräumen, kannst du es für sein Verhalten loben (Verstärken). Dann verbindet das Kind das Aufräumen des Spielzeugs mit dem Lob, den es wiederum mit Liebe verbindet. Je häufiger und intensiver die Verbindung von Aufräumen und Lob statt findet, desto eher lernt das Kind das Aufräumen und desto gefestigter wird das Aufräumen als Verhaltensmuster. Man sagt Konditionierungen benötigen normalerweise 6-7 Wiederholungen. Menschen lernen durch Wiederholung, es sei denn die Reaktion auf ein Verhalten ist so intensiv, dass es eine prägende Erfahrung ist. Dann reicht ein Ereignis.




Was ist denn eigentlich das Unbewusste? Ihr kennt bestimmt, das Bild vom Eisberg, der das Verhältnis von Bewusstem und Unbewussten symbolisieren soll. Die Spitze des Eisberges (das Bewusste) ist klein und ragt aus dem Wasser. Das Unterbewusste ist der Teil der unterhalb der Wasseroberfläche liegt. Du musst dir vorstellen, dass alles was du wahrnimmst, und was du in deinem Leben gelernt und erfahren hast, von dir aufgenommen wird. Es geht nichts verloren. Wir filtern, aber was wir im Bewussten und was wir im Unbewussten Teil abspeichern. An der Stelle entscheidet schon der Filter, wo eine Erfahrung abgespeichert wird.



Die Filter mit der wir unsere Umweltreize selektieren, unterliegen bereits der gesellschaftlichen Konditionierung. Und das ist selbst bei einem einjährigen Kind schon so.



Ich weiß nicht ob ihr das kennt, kleine Kinder schauen immer erst ins Gesicht der Eltern, bevor sie selbst eine Reaktion auf ihr Verhalten zeigen. Das man weinen muss, wenn man hinfällt, ist eine Konditionierung.



Fällt das Kind beim Versuch zu Laufen hin und schaut eine besorgte Mutter an, wird es vermutlich daraus schließen, das das Hinfallen etwas ist, was es möglichst zu vermeiden gilt. Es wird wahrscheinlich weinen, weil die Mutter ein besorgtes Gesicht zeigt. Erfährt es die Verknüpfung von Hinfallen und der besorgten Mutter häufig, wird es vermutlich auch nicht mehr mit der ursprünglichen Begeisterung laufen. Es wird sich immer etwas kontrollieren.




Menschen bilden eine riesige Kette der Unbewusstheit. Wir tun so vieles, was keinen Sinn macht und als Ursache, steht oft ein eigenes emotionales unverarbeitetes Erlebnis im Hintergrund. Die Unbewusstheit ermöglicht diese Muster weiterzugeben oder unbewusst zu verdrehen. 



Ich kenne viele Eltern, die mit ihrer eigenen Erziehung nicht einverstanden waren und geschlagen wurden. Um dieses meist nicht aufgearbeitete Erlebnis zu kompensieren, setzten sie ihren eigenen Kinder dafür überhaupt keine Grenzen. Das ist genauso unbewusst, wie Eltern die erlebte Gewalt, an Kinder weiter geben. 



Konditionierung geschieht aber bereits schon viel Früher. Die Neurobiologie belegt, dass sich die Entwicklung der Intelligenz bereits im Mutterleib vollzieht. Je mehr interessante und fördernde Einflüsse der Embryo erlebt, desto höher ist die Anzahl seiner neuronalen Verschaltung. Das Baby im Bauch der Mutter bekommt die Neurotransmitter der Mutter ungefiltert mit. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die Gefühle und Empfindungen vermitteln. Was die Mutter empfindet, empfindet auch das Kind. Wenn sich das Kind im Bauch der Mutter bewegt und die Mutter mit Angst oder Stress reagiert, lernt das Baby, dass es besser ist, sich nicht zu viel zu bewegen. Ein Baby einer Frau, sie sich über jede Bewegung in ihrem Bauch freut, wird sich ganz anders entwickeln und aktiver seine Umwelt erkunden.



Ich möchte damit sagen, wir sind also bereits konditioniert bevor wir laufen oder sprechen können. Unsere Filter unterliegen dann bereits dem, was wir als akzeptabel und unakzeptabel gelernt haben und je nach Erfahrung setzten wir diese. Und je nach dem, ob etwas akzeptabel oder unakzeptabel ist, werden Erfahrungen bewusst verarbeitet oder ins Unbewusste verschoben. So können zwei Kinder mit der gleichen Erfahrung bereits sehr unterschiedlich umgehen, je nach dem welche äußere Einflüsse das Kind geformt haben. Und auf jeder Erfahrung bauen die weiteren Lebenserfahrungen auf. Und das alles Formt uns Menschen zu dem was wir denken, was wir sind und es formt ein Weltbild, welches theoretisch fehlerhaft sein könnte.



Ich lade dich heute ein, die Annahmen, die in deiner Biografie entstanden sind und das Weltbild, was darauf aufbaut, einmal kritisch zu hinterfragen.



Neben den Filtern, die die Gesellschaft uns auferlegt, wird alles ins Unbewusste verschoben, was wir zu dem Zeitpunkt wo wir es erleben, nicht verarbeiten können, weil es uns überfordert. Freud nannte diesen Abwehrmechanismus Verdrängung. Es gibt unterschiedliche Varianten von Abwehrverhalten. Hier könnt ihr euch informieren. 

Ziel des Ganzen ist, das Bewusste mit einem Thema momentan nicht zu belasten, weil nicht genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, sich mit dem Thema auseinander zu setzten. Ressourcen könnte mit Kraft, Energie, Unterstützung, Entschlusskraft, etc. übersetzt werden.

Dinge die uns im Leben widerfahren sind, die wir negativ wahrgenommen haben oder die wir nicht verarbeiten konnten und Kinder können vieles noch nicht verarbeiten, haben wir meist verdrängt. Verdrängte Inhalte können wir oft nur sehr schwer wieder erinnern.



Wenn ich also sage es gibt SD und OOBEs und du dich damit nicht wohl fühlst, entsteht dieses Verhalten aus deiner Abwehr, der eine lange Kette von Konditionierungen und Filtern zu Grunde liegt. Die Abwehr hält dich nicht nur von einer Handlungsweise ab, sie blockiert auch Gedanken an die Möglichkeit. Es gibt eine regelrechte Gedankenblockade, die erst durchbrochen wird, wenn die Abwehr fallen gelassen wird. 



Des weiteren gibt es das Lernen durch Versuch und Irrtum. D.h. ein Kind probiert z.B. gegen einen Ball zu treten, der Ball bewegt sich. Das Kind empfindet Freude über die entstandene Bewegung des Balls. Ergo, es wird öfters gegen einen Ball treten, weil es ihm Freude bereitet. Das Kind tritt dann gegen eine Vase, und diese zerbricht. Es entstehen Scherben und Geräusche, die Mutter schimpft. Das Kind versteht. Ok - keine Vasen treten - schlechte Idee. Ein kleines Kind versteht natürlich nicht, dass ein Ball ein Spielgerät ist und eine Vase nicht. Die Bedeutung erfährt es nur durch einen Lernvorgang. Es sieht einfach nur einen Gegenstand und erfährt, dass es selbst Dinge bewegen kann. Es probiert alles aus. Es lernt durch den Versuch, doch es gibt auch Irrtümer. 

Diese drei Lerntheorien, greifen natürlich oft ineinander und es entsteht in der Praxis meist ein Zusammenspiel. Sicherlich ist es auch eine Form der Konditionierung, wenn die zerbrochene Vase ein lautes Krachen hinterlässt, während das erste Ballspielen auf der Wiese vielleicht ein begeisterndes Elternteil erzeugt. Und spielt der Vater mit dem Kind Ball, so ist es wieder Lernen am Model. 



Lernen durch Versuch und Irrtum, wird im Erwachsenenalter häufig nicht mehr angewendet, weil limitierenden Glaubenssätze uns einschränken. Wir wissen ja schon was in unserer Welt funktioniert oder meinen es zu wissen. Wir glauben, es ist alles bereits erforscht, was es zu erforschen gibt. Und wenn es etwas zu erforschen gilt, dann überlassen wir das am besten den Wissenschaftlern. Aber das ist nicht wahr. Wir wissen fast nichts.



Wir experimentieren kaum noch als erwachsene Menschen. Du kannst jedoch den AS IF FRAME nutzen, um dich dieser Lerntheorie wieder zu öffnen. Experimentiere wieder. Glaube nicht alles was man dir erzählt hat. Deine Lehrer wussten vielleicht auch nicht alles und haben vielleicht selbst unwahres Wissen übernommen. Wir leben in einer Welt, wo ganze Gesellschaftssysteme  Glaubenssätze blind übernehmen, nur weil Männer in weißen Kitteln sagen, es sei so. Aber habt ihr eure und ihre Glaubenssätze überprüft?

Sei mal offen für Neues. Geh mal beim Waldspaziergang vom Weg ab Querfeldein oder klettere auf einen Baum. Das macht man als Erwachsener nicht, fällt dir dazu ein. Dann überlege woher dieser Glaubenssatz stammt. Wer hat von dir gefordert dein Spielen und Experimentieren aufzugeben. Und warum wollten sie das von dir?




Unsere Identität besteht meiner Meinung nach, aus einer riesigen Sammlung aus Konditionierungen, an die wir uns zum großen Teil gar nicht mehr erinnern können.

Der große Teil des Eisberges ist uns nicht mal zugänglich. Wie früh sind eure frühsten Kindheitserinnerungen? Meine vielleicht als ich 3 Jahre alt war und da weiß ich nicht mal genau, ob ich mich wirklich erinnere, oder ob es eine Erinnerung an Kindheitsfotos sind, oder ob ich meine mich an etwas zu erinnern, was mir meinen Eltern mal erzählt haben. Und das ging ja dann zuvor durch ihren Wahrnehmungsfilter, aus Konditionierung und Abwehr.

Und mit 4 Jahren ist, das meiste im Menschen schon vorhanden. Wenn du deine Kinder z.B. bilingual erziehen willst, schließt sich das Zeitfenster mit 4 Jahren bereits. In unserer frühsten Kindheit, wird das Fundament für unser ganzes Leben gebaut. Menschen, die in dieser Zeit grobe Verletzungen erlebt haben, schleppen diese Baustellen ihr ganzes Leben lang mit sich herum. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Erziehung irreversible ist. Doch kostet es Kraft, aus diesen alten Mustern auszusteigen.



Und so haben wir in frühster Kindheit vieles gelernt, was unser Leben nachhaltig beeinflusst hat. Jede Lernerfahrung ist wie eine Abzweigung, die wir in unserem Leben nehmen. Jede Abzweigung schaltet neue mögliche Wege frei und jede Abwehr die wir aufrecht erhalten, verschließt uns Wege. 

Abwehr trennt uns nicht nur von Handlungen, sondern sie trennt uns sogar von Gedanken.  Abwehr bildet ein Art Netz, welches in einander verschachtelt ist. Die Abwehr verwehrt uns neue Erfahrungen zu machen.



Nun sollten wir uns aber nochmal daran erinnern, in welchem Lebensalter wir unsere Grundlegenden Verhaltensmuster lernen und uns ein Bild von der Welt machen und somit ist im Umkehrschluss klar, dass wir sehr sehr viel von unseren Eltern übernehmen. Ob wir das wollen oder nicht. Somit muss, um bewusst zu werden, eine Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit und mit dem Leben der Eltern statt finden. Das ist wie ich finde unausweichlich, um zu verstehen, wie wir das geworden sind, was wir sind.



Du kann alles annehmen was du in deinem Leben durch Erziehung und Sozialisation gelernt hast, oder du kannst damit beginnen, deine Verhaltensmuster und deine Glaubenssätze zu hinterfragen und zu prüfen, was wahr ist und was du nicht nur auf Grund der Konditionierung deiner Eltern oder Großeltern gelernt hast. Du kannst deine menschlichen Verhaltensmuster aber auch deine Beschränkung auf den physchen Körper kritisch betrachen.



“Das ist deine letzte Chance. Danach gibt es kein zurück. Nimm die blaue Pille — die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst was du auch immer glauben willst. Nimm die rote Pille — du bleibst hier im Wunderland und ich werde dir zeigen wie tief das Kaninchenloch reicht.”
“Ich versuche deinen Verstand zu befreien, Neo. Aber ich kann dir nur die Tür zeigen. Hindurchgehen musst du alleine.”

3 Kommentare:

  1. Ich finde es toll, dass du uns das Shared Dreaming näher bringst!
    Wann kommen denn praktische Tipp/Anleitungen?

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  2. Die praktischen Dinge sind nicht wichtig. Denn diese sind einfach nur ein Training. Es geht mir hauptsächlich darum zu erklären, dass man sein Glaubenssystem ändern muss um das Unmögliche zu erleben. Aber nach dem Artikel über das Enneagramm, wird es um Repräsentationssysteme gehen und darum das du dir bewusst machst, welcher Sinneskanal bei dir der dominanteste ist um dann mit diesem Kanal zu arbeiten. Da ich ein hauptsächlich Kinästhet bin, war das halt auch meine Art meinen Traumpartner im Traum zu treffen.Es geht mir ja darum möglichst, alle Faktoren zu erklären, die dazu geführt haben. Denn wenn ich nur sagen würde mache X, dann wären die Chancen gering, das das für dich zutrifft, weil du ein andere mensch mit anderen Mustern und verarbeitungsstrategiren bist als ich. Und deshalb ist es mir wichtig das zu erklären, so dass du in der lage bist dich selbst zureflektieren. Eine einfache Anleitung hätte bei den meisten menschen keine Erfolg, weil sie diese entweder nicht befolgen würden, wegen der Glaubenssätze oder, weil sie nicht auf jeden Menschen zutreffen. Es gibt viele Voraussetzungen die erstmal erfüllt sein müssen. Ich hoffe dass du dich noch etwas gedulden kannst . LG

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  3. Danke für deine ausführliche Antwort! Ja verstehe. Freue mich. Was die Glaubenssätze betrifft. Wer Klarträumen kann, der sollte auch begreifen, dass Shared Dreaming auch möglich sein kann und es nicht ignorieren. Das mit dem Sinneskanal Tipp ist mir neu und das macht mir schon Vorfreude auf mehr Input von dir. Weiter so, du leistest hier große Pionierarbeit.

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