Freitag, 14. November 2014

Flaute

Neulich las ich wieder von den Erwartungshaltungen frisch begeisterter Klarträumer, bei denen sich bereits subtile Frustrationen zeigten, weil sich das Erlernen des Klarträumen nicht systematisch abrufbar in der gewünschten Zeit zeigte. 



Die wenigsten Menschen demonstrieren offen ihre Schwächen. Welcher Klarträumer erzählt gerne von seinen Flauten und Blockaden? Wenn man einem Kylonas zuhört, hört man dass er sich ca. ein Jahr lang mit dem Klarträumen beschäftigt hat und zunehmend besser wurde. Von wirklichen Klartraum-Flauten erzählt er kaum und im Endeffekt, kommt er laut Erzählungen regelmässig auf mehrere Klarträume pro Woche. Nicht das ich das nicht für Wahr halte, aber ich bin der Meinung, es ist nicht für alle Menschen gleichermaßen leicht zu erlernen.

Wenn man sich nun am Lernfortschritt Anderer orientiert, kann es passieren, dass man durch eigene Misserfolge demotiviert wird. Ich möchte euch heute mal ein anderes Beispiel aufzeigen und beweisen dass Beharrlichkeit, Ausdauer, Geduld und kontinuierliches Training irgendwann zum Erfolg führt. Viele sehr fortgeschrittenen Klarträumer erleben Zeiten, in denen nichts funktioniert. Leider reden viele nicht gerne über dieses Thema, wobei es doch zur Fehleranalyse wichtig ist und dazu beitragen würde, dass Andere von den Fehlern anderer Klarträumer lernen könnten. Ich habe bereits von einigen erfolgreichen Klarträumern gehört, dass sie ihre Fähigkeit nur so gut entwickeln konnten, weil sie immer wieder Durchhaltevermögen gezeigt haben. Bei Vielen zieht sich das Erlernen bis zur Perfektion über Jahre.

Ich zum Beispiel, beschäftige mich jetzt seit sechs Jahren mit dem Klarträumen. Ich habe für meinen ersten Klartraum 2 Monate gebraucht und hatte im ersten Jahr vielleicht 4 Klarträume. Ich musste erst mal eine konstruktive Traumerinnerung aufbauen, da ich mich nur an wenige Träume pro Monat erinnerte. In den weiteren zwei Jahren, hatte ich ca. 10 Klarträume. Ich beschäftigte mich hauptsächlich mit DILD in Ansätzen auch mit WILD, das aber kaum erfolgreich.

Dann hatte ich eine Zeit, in der ich das Interesse verlor. Da erlebte ich kaum noch KTs. Eine erste Lernerfahrung. Dann nahm das Interesse wieder zu und ich schaffte es auf 1-2 Klarträume pro Monat, relativ beständig über einige Monate. Ich konnte meine Traumerinnerung auf 3-6 Träume pro Nacht steigen. Da dachte ich schon, ich hätte den Dreh raus. Ich malte mir schon aus, was ich alles tolles mit meinen KTs anstellen wollte. Gerade die Beschäftigung mit dem Unbewussten interssiert mich sehr, nur fehlte mir die entsprecheden Traumkontrolle, um meine Vorhaben umzusetzten. 

Dann ging es mir seelisch eine ganze Zeit sehr schlecht, so dass ich keine Traumerinnerung mehr hatte. Gar keine, egal was ich anstellte. Also gab ich das Thema schweren Herzens auf. Auch gesundheitlich ging es mir unterirdisch, so dass an Dinge wie Klarträumen keine Energie verschwendet wurde. Nachdem wieder ein Jahr vergangen war, ging es mir langsam besser und eines Tages kehrte urplötzlich meine Traumerinnerung von selbst zurück. Das nahm ich als Startzeichen wahr, um wieder mit dem Klartraum- Training zu beginnen. Im Januar dieses Jahres, begann ich meinen Blog und trainierte wieder.

Da ich mich mittlerweile, zumindest theoretisch gut auskannte, gelang es mir sehr schnell, wieder meinen ersten Klartraum, nach langer Zeit der Trübheit zu erreichen. Es hat zwei Tage gedauert. 

Dann hatte ich einen Run von einem Klartraum pro Woche für eine Zeit von 5 Monaten. In der Zeit führt ich beständig TTB und wendetet RCs, SSILD und Kritisches Bewusstsein an. Das war endlich mal eine Schlagzahl, mit der es sich für mich gelohnt hat, sich bewusst Vorhaben für den nächsten Traum vorzunehmen. In dieser Zeit war es mir endlich möglich, meine Traumkontrolle ein wenig weiter zu entwickeln. Wieder dachte ich, jetzt habe ich es geschafft und malte mir schon aus, wie toll es wird, wenn ich mehrere Klarträume pro Woche hätte und was ich alles damit anstellen werde.

Dann seit Mai ging meine Anzahl an Klarträumen wieder rapide herunter. Ich vermutete, es hatte irgendetwas mit meinen sonstigen spirituellen und gesundheitlichen Beschäftigungen (Energiearbeit) zu tun, die ich begann. Ich begann sehr regelmässig zu meditieren, mit dem Ziel eine OOBE willentlich auszulösen. Ich war gerade in einer Hochphase der Kreativität und der Energie. Ein wenig schwingt noch die Krankheit der letzten Jahre mit, im Vergleich der Zeit davor, ging es mir zunehmend besser. Ich habe im Mai mit dem systematischen Üben von OOBE- Techniken begonnen. Das beansprucht ca. 1,5 Std. täglich. Seit Mai hatte ich nur 6 Klarträume. Ich folgerte daraus, dass das irgendwie zusammen hängt.

Durch das Diagram, welches ich erstellt habe, konnte ich nun aber auch eine deutliche Übereinstimmung mit der Trainingsintensität herstellen und ich muss sagen: Ich übe zu wenig, weil mich das OOBE Thema momentan sehr in Besitz nimmt. Wie das auch noch zusammenhängen könnte, habe ich hier beschrieben. Ich fragte mich auch, ob es unbewusste Blockaden in mir gibt, die einen Rückgang der Klarträume erklären. Ich denke, es gibt nie nur einen Auslöser, aber im Grunde ist deutlich zu erkennen, wie meine Flauten enstehen.

Ich vernachlässige momentan mein Training und daher habe ich wieder weniger Klarträume. Wenn man im Diagramm die Klartraumkurve mit der Kurve für die Trainingsintensität  und mit der Traumerinnerung vergleicht, ist eine deutliche Übereinstimmung zu sehen. Das war mir auf den ersten Blick gar nicht so bewusst, da ich mich theoretisch sehr viel mit Klarträumen beschäftige.


Das nehme ich jetzt so hin, weil ich im Moment keine Energie habe, um mehr Training zu integrieren, ohne das OOBE- Training abzubrechen, welches ich aber definitiv noch eine Weile fortsetzen möchte. Irgendwann werden wieder Kapazitäten frei sein, um mehr Zeit zu investieren. Es ist gut zu wissen, dass man selbst für sein Versagen verantwortlich ist und ich nicht länger nach unbewussten Blockaden suchen muss. So bin ich auch in der Lage, wieder etwas zu ändern, wenn ich es wünsche.

Trotzdem habe ich mir stets einen Grundstock an kritischem Bewusstsein aufrecht erhalten. Das ist einfach zu einem Stück Alltag für mich geworden. Jedoch reicht das leider nicht für regelmässige Klarträume, da das Bewusstsein im Traum sehr viel träger reagiert, als im Wachbewusstein. Ich führe täglich ca. 10 RCs aus. Ich prüfe in komischen und negativen Situationen die Realität. Ich führe mehr oder weniger häufig Traumtagebuch. Ok das schludere ich wirklich grade etwas. Der innere Schweinehund bellt am Morgen besonders laut. :D

Wenn ich eine Woche kein Traumtagebuch führe, lässt meine Traumerinnerung von mehreren Träumen bis auf einen Traum pro Nacht nach. Zwei Wochen ohne Traumtagebuch, führen nur noch zu Erinnerungsfetzen. Es dauert mindestens die gleiche Zeit, um die Traumerinnerung wieder zu reparieren. 

Ich wollte euch hiermit aufzeigen, dass es durchaus sinnvoll sein kann, die Zusammenhänge einmal genau und systematisch unter die Lupe zu nehmen, besonders wenn die Fortschritte ausbleiben.  

Insgesamt habe ich aber auch etwas sehr positives demontriert bekommen. Und zwar, dass sich gesamt gesehen, die Anzahl meiner Klarträume pro Jahr deutlich erhöht hat. Sollte ich noch einmal so eine schwere Zeit erleben, habe ich mir ganz stark vorgenommen, mich nicht mehr davon abhalten zu lassen, die Realität kritisch zu hinterfragen. Ich weiß nicht ob das realistisch ist, aber seitdem prüfe ich bei jedem Schicksalschlag besonders ausgiebig die Realität.

Ich hatte insgesamt ca. 40 Klarträume in den letzten 6 Jahren. Das ist im Schnitt ein Klartraum alle ca. alle 1,5 Monate. Es gab Zeiten, da habe ich sehr viel Zeit und Bewusstsein in das Thema investiert und es gab Zeiten, da habe ich mich gar nicht, oder nur sehr oberflächlich und theoretisch mit dem Klarträumen beschäftigt. Wir Menschen haben nicht immer das gleiche Energieniveau und vielleicht sollte man das einfach akzeptieren. 

Oft habe ich nicht bemerkt, wenn ich mein Training vernachlässigt habe. Ich meinte manchmal ich beschäftige mich mit dem Klarträumen, dabei habe ich nur darüber gelesen oder gesprochen. Den Verfall meines Trainings, habe ich oft nicht bemerkt, so wie es auch jetzt wieder der Fall war. In Wirklichkeit, habe ich aber die Tagespraxis vernachlässigt, indem ich die Realität nicht mehr überprüft habe oder die RCs nicht bewusst ausgeführt habe. Das hatte natürlich Auswirkungen. Ich hatte mal eine Zeit, indem der Nasen RC nur noch eine trübe Bewegung zur Nase war. Das muss man sich erstmal bewusst machen. Deshalb wird im allgemeinen auch von Handlungs RCs abgeraten und das Trainieren des kritischen Bewusstseins emphohlen. Das wiederum kostet mich sehr viel Überwindung, weil ich mir oft nicht die Zeit nehme, die Realität in aller Ruhe, in Frage zustellen. Ein RC geht einfach schneller. Das ist auch eine Ursache, warum ich vielleicht nicht mehr Fortschritte mache.

Außerdem glaube ich, dass einige Menschen vielleicht ein Talent für das Klarträumen haben, andere Menschen müssen hart arbeiten, um die gleichen Resultate zu erhalten. Meine Traumerinnerung wird sofort schlecher, wenn ich den Träumen nicht genug Aufmerksamkeit schenke. Es gibt Menschen, die haben von Natur aus, eine gute Traumerinnerung. Ich glaube, dass es besonders in der Zeit der Kindheit noch einen sehr guten Zugang zu den Träumen gibt und es dann darauf ankommt, wie die Umwelt reagiert. Wenn man grundsätzlich gute Voraussetzungen mitbringt, stehen die Chancen gut auf eine schnelles erlernen. Einige Anfänger haben im ersten Jahr vielleicht schon mehr Klarträume, als ich in der gesamten Zeit erlebt habe. Das muss man einfach akzeptieren und es bringt gar nichts sich darüber zu ärgern - Da hilft nur Training! 

Ein weiteres persönliches Kriterium stellt für mich die Erwartungshaltung dar. Als meine KTs häufiger wurden, hatte ich immer noch Schwierigkeiten, Vorhaben im Traum zu erinnern. Deshalb entwickelte ich einen sicheren Plan, um dieses zu erreichen. Mit der Baumliste, schaffte ich, mich an mehrere Vorhaben zu erinnern. Vielleicht mag mein Unterbewusstein diese Art der Festlegung aber nicht sonderlich und weigert sich deshalb.

Stress und ist auch ein Hindernis für das Klarträumen. Das geht im Diagramm auch deutlich hervor, Aber: Eins weiß ich, man darf nicht aufgeben. Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin aufzustehen, wenn man zu zu Boden gegangen ist. 
Nur wer lernt auch in schwierigen Lebensphasen und in ungünstigen Zeiten, sein kritisches Bewusstsein zu bewahren, wird seine Fähigkeit weiter entwickeln. Wenn man feststellt, dass man trüb gehandelt hat, muss man einfach weiter machen und beim nächsten mal bewusster handeln. 

Es ist schwierig nach einem Mißerfolg wieder neue Motivation zu finden. Dazu könnt ihr gerne mal meine Artikel zum Thema Motiavation durchlesen.

Ich wünsche euch ganz viel Ausdauer und Geduld und hoffe ihr gebt nicht gleich auf, wenn sich nicht gleich Erfolge zeigen oder auch mal schwierige Zeiten aufkommen.

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