Freitag, 18. April 2014

Konflikte im Traum lösen

Umgang mit Konflikten / Bedeutung des Klarträumens für die Gesellschaft

Mich die Möglichkeit der Konfliktbewältigung im Klartraum. Auch deshalb finde ich die Berichte über die Senoi Kultur sehr interessant. Ebenso hoffe ich generell auf eine Auswirkung auf die gesamte Gesellschaft. Wenn mehr Menschen mit Hilfe des Klarträumens fähig währen, mit sich selbst therapeutisch zu arbeiten, vielleicht würde sich unsere Wachgesellschaft damit auch ändern. 
Die Senoi habe ich auch in meinem Artikel Alpträume, Ängste und Unterbewusstsein erwähnt. Zu dem Thema Senoi, kann ich euch Patricia Garfield – „Kreativ Träumen“ empfehlen, in dem die Methoden weglaufen, kämpfen und mit Traumfiguren reden beschrieben wird. Auf diese Methoden ich heute in diesem Artikel etwas näher eingehen möchte.

Kürzlich ist mir dann noch einmal Janine Girzig – „Luzides Träumen und seinen Bedeutung für die seelische Gesundheit – Eine empirische Studie“ in die Hände gefallen: Darin las ich von einer weiteren Methode: sich besiegen lassen.

In ihrem Buch beschreibt sie empirische Studien, die die Methoden der Konfliktbewältigung mit der seelischen Ausgeglichenheit der Klarträumer vergleichen. Schlecht haben die Träumer abgeschnitten, die vor feindlichen Traumfiguren flüchten. Gut haben die Träumer abgeschnitten, die irgendeine Form der Konfrontation mit den Traumprojektionen suchen. Dabei gab es jedoch ebenfalls eine Rangfolge.

Kämpfen - Abwehr/wird in der Kultur der Senoi angewandt

Reden - Verstehen/fragen warum verfolgst du mich? Was stellst du dar?

Umarmen - Reintegrieren, Eins werden

Sich besiegen lassen - Reintegrieren, Los lassen


Außerdem ist mir aus „Kreativ Träumen“ noch die Methode des Geschenke machens bekannt. Oft träume ich im Trübtraum z.B: von unbestimmten Konflikten mit Arbeitskollegen. Dann gehe ich in der Wachwelt am nächsten Tag auf diese zu, erzähle ihnen davon und entschuldige mich. Meist lachen sie nur. Sie finden meine Trauminteressiertheit sowieso strange, können da aber locker mit umgehen. Ich glaube aber, damit unterschwellige Konflikte, die mir noch gar nicht bewusst sind bereits unbewusst wahrzunehmen. Kindern schenke ich dann sogar manchmal etwas. Da diese das Ganze akzeptieren, ohne dass ich ihren verrückt erscheine. :D

Die untersuchten Klarträumer, die die Methode des sich „besiegen lassens“ anwendeten, konnten also in der Untersuchung, vergleichsweise die beste seelische Gesundheit aufweisen. Generell kann ich da mitgehen, wobei ich bisher selbst in meinem Träumen kämpfen, schenken und umarmen anwenden konnte.

Umarmen hatte durchaus zur Folge, dass ich konfliktbelastete Personen im Wachleben verständnisvoller gegenüber stand. Und es mir ermöglichte, anderes auf sie ein zu gehen.

In dem Fall kam meine Mutter mir agressiv im Traum entgegen. Sie schrie mich an und wollte mich schlagen. So habe ich es in der Kindheit oft erlebt. Da ich klar war, habe ich mich nicht verteidigt. Ich habe sie umarmt. Sie erwiderte die Umarmung. Als Folge darauf, war die Beziehung im Wachleben zu meiner Mutter für einen bestimmten Zeitraum mitfühlender. 
Dazu fällt mir noch ein, dass ich einige sportliche Herausforderungen erst im Wachleben geschafft hatte, nachdem ich sie geträumt hatte. Irgendwas verändert sich dadurch und wenn es nur die Motivation oder die Einstellung zu einem Thema ist. So in etwa denke ich, dass sich auch meine Einstellung zu einem Konflikt oder zu einer Person ändert. Natürlich könnte man noch weiter gehen, falls man von einer Vernetzung des Bewusstseins ausgeht. Aber das würde an dieser Stelle zu weit führen.

Jedoch kam mir wegen eines Posts in der Facebookgruppe bezüglich der Ausübung von Moral und Gewalt im Klartraum der Gedanke, ob man dieses so generalisieren kann. Ich zum Beispiel, bin eher zurückhaltend. Ich möchte Konflikte zwar klären aber ich habe meist zu viel Verständnis für andere Menschen, welches mir den Nachteil einräumt, das Gefühl zu haben, mich nicht entsprechend zu meiner Zufriedenheit durchgesetzt haben. 
Wenn man davon ausgeht, dass Menschen generell zu wenig empathisch sind. Es ihnen also schwer fällt, sich in andere Menschen hinein zu versetzten und generell egoistisch sind, dann sind die Untersuchungsergebnisse logisch nachvollziehbar.

Was ist aber, wenn ein Mensch nicht so ist? Natürlich bin ich auch manchmal egoistisch, dass will ich nicht abstreiten. Und bestimmt habe ich auch meine blinden Flecken. Aber könnte es nicht in meinem Fall besonders heilsam sein, Konfliktpartner gewaltsam zu bekämpfen, als gegensätzliches Verhalten zu meinem Charakter? Ich glaube, dass würde mir sogar sehr schwer fallen. Ich hätte Mitleid. Ich meine jetzt keine feindlichen fremden Traumprojektionen sondern Konfliktpartner aus meiner Wachwelt, die ich bewusst im Klartraum treffen möchte. Was haltet ihr davon?

1 Kommentar:

  1. Kindern das LD lehren oder zumindest eine Basis-Offenheit dafür schaffen und die Angst vor Alpträumen nehmen: Finde ich ganz, ganz toll. Herausforderung evtl: Stichwort Eltern.

    Das Du an einem Buch arbeitest ist noch superer :-)

    Senoi: Ist die Frage ob die Senoi nur aufgrund der LDs so sind wie sie sind. Es gibt sicher noch mehr Faktoren zu beachten (Naturvolk etc; wie war das im Vergleich damals bei den Aborigenes etc).

    Traumkonflikt mit den Personen im RL begegnen: Deine Umarmung/Geschenke sind ja schon echt rührend :-) Wenn man viel LD-Talent hätte, könnte man entsprechend viel experimentieren und die Konfliktlösungen von weich bis hart "testen" (wer nicht hören will muß fühlen *g*).

    AntwortenLöschen